Folgendes kennzeichne ich gemäß §2 Nr. 5 TMG als Werbung: In meinen Beiträgen finden sich Links zu Verlagen, Autoren, Amazon und anderen Blogs. Diese Verlinkungen sind freiwillig und der Inhalt meiner Beiträge ist nicht vorgegeben. Ich betreibe diesen Blog privat. Er dient der Unterhaltung und Information über Literatur und keinem kommerziellen Zweck. Die Texte geben meine persönliche und ehrliche Meinung wieder.

Montag, 6. November 2023

[Rezension] Biblioteca Obscura: Frankenstein




Infos zum Buch
Autor: Mary Shelly
Illustrator: Marcin Minor
Verlag: ArsEdition Verlag
Seiten: 304
ISBN: 978-3-8458-5439-7
erschienen am: 23.10.2023
Preis: 28,00 € im Hardcover (Format 245 mm x 175 mm)
Hier geht's zur Leseprobe und zum Shop des Verlags.





Mit "Frankenstein" der Reihe "Biblioteca Obscura" ist ArsEdition eine wunderschöne Schmuckausgabe des Klassikers von Mary Shelly gelungen. Das Buch ist aber nicht nur eine Zierde fürs Bücherregal, sondern macht auch inhaltlich Spaß. Ich kannte die Geschichte tatsächlich noch nicht und habe mit diesem Band die Gelegenheit genutzt, die Lektüre dieses weltberühmten Schauerromans nachzuholen.


Darin geht es um den Wissenschaftler Frankenstein, der nach dem Funken des Lebens forscht, um selbst zum Schöpfer zu werden. Als er Erfolg hat, muss er jedoch feststellen, dass er ein Monster erschaffen hat. Wobei sich die Frage stellt, ob die Ablehnung des Wesens durch die Menschen und seinen Schöpfer selbst es erst zu einem solchen Monster gemacht hat. Denn die Kreatur möchte eigentlich nichts weiter, als angenommen und geliebt zu werden.

Mary Shelly führt ihren Lesern in der Geschichte vor Augen, was passiert, wenn Menschen versuchen, Gott zu spielen. Bis heute ein aktuelles Thema, das immer noch fasziniert. Frankenstein merkt zwar schnell, welch großem Irrtum er unterlegen war, ist aber nicht mehr in der Lage, seinen Fehler wieder gutzumachen. Er hat eine Grenze überschritten und das Geschehen lässt sich nicht mehr aufhalten. "So hätte ich lernen können, dass alles Übel mit selbigem zusammenhing, wohingegen das Glück darin lag, sie sein zu lassen."

Frankenstein hadert mit sich selbst, ist innerlich zerrissen und auch sein Umfeld leidet unter der Katastrophe. Es wird deutlich, wie unterschiedlich doch der "Möchtegern"-Schöpfer Mensch zum wirklich wahren Gott ist, der die Berge und Meere erschaffen hat und sich bis zum Tod am Kreuz für seine Geschöpfe aufopfert. Frankenstein ist dazu nicht fähig. Er verachtet seine Kreatur, trotz dessen wiederholter Bitten: "Ach Frankenstein, warum bist du gut zu allen anderen, und ausgerechnet mich, der ich deine Gerechtigkeit und ja, auch deine Gnade und deine Liebe am meisten benötige, mich trittst du mit Füßen. Denk doch daran, dass ich dein Geschöpf bin!" So nimmt das Unvermeidliche seinen Lauf und endet im Chaos.

Die düstere Geschichte setzt Marcin Minor mit seinen Illustrationen atmosphärisch in Szene. Sie unterstreichen mit schaurigen Motiven Frankensteins Abscheu sowie die Beschaffenheit des Monsters. Durch die dezente Farbgestaltung in Rot, Schwarz und Weiß drängen sie sich nicht auf, was ich sehr angenehm finde. Erst wenn man sie bewusst näher betrachtet, entdeckt man die vielen Details und Emotionen, die sich daraus auf den Betrachter übertragen. So wiederholen sich manche Motive zwar auf den Seiten, aber durch andere Intensität und Farbgebung wirken sie dennoch immer wieder neu.

Das Cover ist natürlich auch ein absoluter Hingucker. Rand und Herz sind ebenso wie der glitzerne Titel leicht hervorgehoben und laden zu näherer Betrachtung ein. Der mattschwarze Buchschnitt rundet das ganze Bild noch einmal perfekt ab. Das Buch ist groß und schwer, aber ich halte es dennoch gerne in der Hand, weil der Umschlag sich so schön anfühlt.

Auf den hinteren Seiten des Buches findet man neben den Informationen zum Illustrator auch eine Zusammenfassung zur Autorin Mary Shelly. Sehr berührt hat mich außerdem das Vorwort von Sandra Miehling, die ebenfalls auf die Person Mary Shellys sowie auf die Entstehungszeit des Werks um 1818 eingeht. Alles das bietet einen perfekten Rahmen um den Roman, der im Übrigen gar nicht so gruselig ist, wie manche befürchten mögen. Aber er regt auch in der heutigen Zeit viel zum Nachdenken an und gehört einfach in jedes Regal. Besonders, wenn er so hübsch aufgemacht ist, wie in der Ausgabe der Biblioteca Obscura.



Herzlichen Dank an Vorablesen und den ArsEdition Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

DATENSCHUTZ: Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Google personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.

Weitere Rezensionen

Was gibt's Neues bei ...