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Donnerstag, 13. Juli 2023

[Rezension] Die Gesellschaft der geheimen Tiere




Infos zum Buch
Autor: Luke Gamble
Verlag: DTV Verlag
Seiten: 368
ISBN: 978-3-423-64109-8
Format: Hardcover 14,3 x 22,0 cm
Erscheinungsdatum: 13.07.2023
Preis: 16,00 € als Hardcover und 12,99 als Ebook

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Ediths Eltern sind auf einer Expedition verschollen. Aus diesem Grund muss sie in den Schulferien zu ihrem Onkel, den sie noch nie kennengelernt hat. Er lebt als Tierarzt gut versteckt im Wald, denn seine Patienten sind außergewöhnlich. Edith ist daher zunächst unerwünscht, bis sich ihre einzigartige Begabung offenbart, mit der sie ihrem Onkel und den Tieren helfen kann.


Mir hat besonders der Anfang dieser Geschichte gefallen. Als Edith bei ihrem Onkel im Wald ankommt, ist alles geheimnisvoll, mystisch und märchenhaft. Im einzigen Haus auf einer Waldlichtung findet Edith Trost bei der Haushälterin Betty und dem Hund Arnold, während der Onkel nichts von ihr wissen will. Man rätselt mit, warum Edith immer so schlimme Kopfschmerzen hat und was wohl mit ihren Eltern passiert ist. Es ist spannend, dass immer mal wieder das "Syndikat" erwähnt wird, das wohl beim Verschwinden der Eltern seine Finger im Spiel hat.

Leider kann der zweite Teil der Geschichte die Erwartungen, die in der ersten Hälfte des Buches aufgebaut wurden, nicht erfüllen. Statt in den Amazonas zu fliegen und nach Ediths Eltern zu suchen, geht die Reise zu einem kranken Yeti ins Himalaya-Gebirge. Spätestens ab diesem Zeitpunkt interessiert sich niemand mehr für den Verbleib der Eltern. Es fühlt sich an wie ein Bruch in der Geschichte. Die Geschehnisse rund um die Yetis sind dann auch beliebig austauschbar - es hätten auch andere mystische Wesen sein können. Vielleicht sollten es ursprünglich auch Phönixe sein, zumindest ist auf dem Cover einer abgebildet. Im Buch taucht aber kein Phönix auf, was mich verwirrt zurücklässt. Zu den Yetis konnte ich jedenfalls keinen Bezug aufbauen, weil ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wieso das jetzt wichtiger ist, als die Eltern zu suchen.

Auch die Atmosphäre im Himalayagebirge bleibt klar hinter ihren Möglichkeiten zurück, besonders im Vergleich zum Wald-Setting. Die Geschichte tritt auf der Stelle und wirkt teilweise belehrend oder zumindest aufgesetzt, wenn Edith immer wieder gesagt bekommt, wie schlimm Wilderei ist. Ein gutes Thema, das aber leider zu plakativ daherkommt. Eine ähnliche Stelle gibt es auch in der ersten Hälfte des Buches, in der Infos über die Geschichte der Medizin in den Text eingestreut werden, die wie ein Fremdkörper wirken und den Leser aus der Geschichte katapultieren.

Insgesamt muss ich leider sagen, dass sehr viel Potential verschenkt wurde. Die Geschichte ist nicht rund, der Anfang passt nicht zum Ende und die Charaktere denken fast alle nur an sich selber. Da hilft es auch nicht zu behaupten, dass der Onkel Edith nur schützen wollte, wenn es sich über den größten Teil der Geschichte anders anfühlt. Ich habe es ihm nicht geglaubt.

Da es sich um den ersten Teil einer Reihe handelt, habe ich die Hoffnung, dass die Geschichte um die Eltern von Edith noch zuende erzählt werden kann. Dass Luke Gamble eine atmosphärische, spannende Geschichte schreiben kann, hat er in der ersten Hälfte des Buches definitiv bewiesen. Um mir zu gefallen, müsste das nächste Abenteuer jedoch über die gesamte Länge des Buches mehr Tiefe bieten, als nur eine Aneinanderreihung von Ereignissen.


Herzlichen Dank an Vorablesen für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!


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