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Freitag, 9. März 2018

[Rezension] Das Herz der verlorenen Dinge

Es ist einige Zeit vergangen, seitdem wir Simon Schneelocke durch Osten Ard begleiten durften. Nun ist er König, doch ruhig sind die Zeiten noch immer nicht. Im Norden kämpft Herzog Isgrimnur immer noch mit einem Rest zäher Nornen, die sich an ihrem Berg verschanzt haben. Da die Nornenkönigin in einem Erholungsschlaf liegt, müssen die Hikeda'ya nun ihre eigenen Entscheidungen treffen, wie sie sich gegen die Sterblichen behaupten wollen.

Ich mochte es sehr, wieder nach Osten Ard zurück zu kehren. Die Idee, auch die Sicht der Nornen in die Geschehnisse mit einzubinden, fand ich klasse, auch wenn ich erst gegen Ende Sympathien für die Protagonisten entwickeln konnte. Denn die Nornen waren in den vorangegangenen Bänden ja immer die "Bösen", weshalb es jetzt interessant war, sie von einer anderen, bedrängten Seite aus zu betrachten. Das Buch wird zwar so beworben, dass man es auch als Neueinsteiger in die Reihe ohne Vorkenntnisse lesen kann, aber davon würde ich abraten. Tad Williams High Fantasy ist ohnehin schon recht anspruchsvoll, und ohne das Vorwissen der ersten vier Bände wird es bestimmt noch schwieriger, die Völker, Gebiete und Namen auseinanderhalten zu können. Außerdem geht es tatsächlich in diesem Buch nur um die Schlacht von Nakkiga, was für Neueinsteiger vielleicht langweilig sein könnte, weil man die tiefe Bedeutung dieser Situation ohne Vorkenntnisse kaum erfassen kann. Bei Tad Williams steht nicht die Handlung im Vordergrund, sondern die Charaktere, ihre Gedanken und Gefühle und ihr Einfluss auf die Welt von Osten Ard.

Etwas enttäuscht war ich deshalb auch, dass, abgesehen von Isrimnur und Sludig, keine Charaktere aus den ersten vier Bänden aufgetaucht sind. Allerdings ist das Buch für die Verhältnisse des Autors und dieser Saga auch extrem kurz, so dass es sich für mich wie eine Art Prolog zu noch kommenden Büchern anfühlt. Über die Karten und das Personenverzeichnis am Ende des Bandes habe ich mich gefreut, allerdings habe ich beides nicht benötigt, da mir die Welt von Osten Ard bekannt ist.

Mich hat diese Welt aufs Neue eingefangen, und ich freue mich schon auf Band 2, da dort auch wieder die alten Bekannten wie Simon und Miriamel anzutreffen sein werden. Empfehlen würde ich "Das Herz der verlorenen Dinge" aber nur den Lesern, die bereits die ersten vier Bände der Osten Ard-Saga gelesen haben oder wirklich eingefleischten High Fantasy-Lesern, die gut mit fremden Welten und Völkern zurecht kommen.


Daten zum Buch

Autor: Tad Williams
Verlag: Klett-Cotta
Seitenanzahl: 380
ISBN: 9783608961447
erschienen am: 11.03.2017


Wer von euch kennt die ersten vier Bände der Osten Ard Reihe? 



Teil 1: Der Drachenbeinthron
Teil 2: Der Abschiedsstein
Teil 3: Die Nornenkönigin
Teil 4: Der Engelsturm

Für High Fantasy Leser ein absolutes Muss, finde ich! Ihr werdet die Charaktere ins Herz schließen und nie mehr vergessen.

3 Kommentare:

  1. Hi!

    Ich kenne die Reihe leider noch nicht, steht aber schon länger auf meiner Wunschliste. Die soll ja was ganz besonderes sein und ich freu mich schon darauf, wenn ich endlich damit anfangen kann :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  2. Hallo Aleshanee,

    man benötigt ein bißchen Ausdauer zwischendurch, da Tad Williams seine Charaktere und die Welt gerne ausführlich beschreibt. Aber dafür ist die Welt dann auch sehr stimmig und mich hat es beim Lesen "hineingesaugt".
    Es gibt die Reihe auch als Hörbuch, was ich ebenfalls empfehlen kann.

    Liebe Grüße,
    Rubine

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    1. Ja, das hab ich schon gehört dass es etwas weitschweifig ist, aber das mag ich eigentlich schon. Man muss sich halt auf den Rhythmus einlassen können :)
      Mit Hörbüchern hab ich es nicht so, da hab ich leider wenig Möglichkeiten. Und wenn ich Zeit habe und mich auf die Couch lege, hab ich das Buch lieber in der Hand ^^

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